Die bestgeschützten Gebäude der Welt: Cheyenne Mountain

In der Zeit des kalten Krieges befürchteten die USA häufig einen Nuklearangriff seitens der UdSSR. Als die Russen den ersten künstlichen Erdsatelliten im Weltraum platziert haben, wurden die Amerikaner von der Rakete beunruhigt, die den Sputnik in den Weltraum brachte.

Die R7-Rakete brachte die Amerikaner größtenteils zum Entschluss, ihre Kommando- und Landesschutzzentrale an einen Ort zu bringen, an dem keine Katastrophe ihre Anlagen zerstören könnte. Bisher waren sie in Long Island in New York stationiert. Die Entscheidung fiel zugunsten eines eher zentral gelegenen Ortes – des Cheyenne-Berges im US-Bundesstaat Colorado.

Gebäude

Selbstverständlich konnte die neuen Militärbasis nicht wie bislang in Gebäuden auf der Erdoberfläche untergebracht werden. Die Amerikaner beschlossen somit, Tunnels und Räumlichkeiten im Inneren des Berges zu bauen (es wurden 23 Tausend LKW-Ladungen mit Granitgestein abtransportiert). Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1961. 5 Jahre später, 1966 zog dort die Einheit NORAD (North American Aerospace Defense Command) ein. Mit dem Abschluss von Bauarbeiten wurden unter anderem auch folgende Systeme eingeführt:

    • Betreuung der Datensysteme vom Nachrichtendienst

    • Frühwarnsystem vor Langstreckenraketen

    • Informationsagentur – Verteidigungssystem

    • Luftraumschutzzentrum

Um ins Innere des Gebäudes zu gelangen, müssten wir einen langen Tunnel sowie einige 25-Tonnen schwere Türen durchqueren. Diese können sogar einer Nuklearexplosion standhalten! Sie sind außerdem so konstruiert, dass sie sich bei einem Bombenangriff in der Nähe selbst schließen. Cheyenne-Mountain wurde auch deshalb ausgewählt, weil das umliegende Gebiet als seismisch besonders stabil gilt.

Sämtliche aus Stahl angefertigten Räumlichkeiten im Inneren von Cheyenne wurden so gebaut, dass sie die Bergwand nicht unmittelbar berühren. Sie sind auf speziellen, elastischen Verbindungselementen montiert und werden mit 1380 Stahlfedern gestützt, von denen jede 450 Kg wiegt. Das Gebäude ist somit in der Lage, von den Erschütterungen bei einem eventuellen Bombenangriff nichts zu verspüren.

Aufgaben

Das Personal innerhalb des Gebäudes überwachte den Risikostand, der aus dem Weltraum kam. Es hatte die Aufgabe Angriffe auf Nordamerika zu erkennen und davor zu warnen sowie Informationen an andere Kommandoeinheiten zu übermitteln. Es sollte die Kontrolle im Luftraum von USA und Kanada gewährleisten. Die Aufgabe von NORAD war die Überprüfung und Identifikation des Ziels – des Feindes und seines Vorhabens. Bei mangelnder Identifikation eines Objekts wurden in seine Richtung zwei Jagdflugzeuge entsendet, um das Ziel zu erkennen und eventuell zu zerstören.

Cheyenne Mountain heute

Heute stationiert im Inneren des Berges ein sehr kleines Personal, das nur für die Wartung der Grundanlagen erforderlich ist. Die Militärbasis arbeitet nun nicht mehr im 24 Stunden Modus, sondern hat den „warm standby”-Status, d.h. sie wird nur in Notfällen gebraucht. Sämtliche in Cheyenne stationierten Ein

Der Verzicht auf die Betreibung der Militärbasis in Cheyenne Mountain war außerdem mit hohen finanziellen Aufwänden verbunden, die für dieses Projekt bestimmt waren. Für die jährlichen Betriebskosten mussten die Steuerzahler 250 Mio. US-Dollar zahlen. Nach dem Terroranschlag auf die USA im Jahre 2001 wurden außerdem für den Ausbau 467 Mio. investiert. Bestimmten Quellen zufolge sollte die Gesamtinvestition 700 Mio. betragen, die Arbeiten sind allerdings nicht beendet worden.

Cheyenne Mountain gilt als eines der sichersten Orte in den USA. Man kann ruhig sagen, dass die Resistenz gegen eine Nuklearbombe diesem Ort den Rang eines der bestgeschützten Orte der Welt verleiht.

Michael Schmidt
Ich bin Student des Copywritings und schreibe Texte für den Blog. Wenn ich schreibe, fühle ich mich frei, und ich kann zeigen, was ich gelernt habe. In meiner Freizeit klettere ich gerne auf Berge und beobachte die schöne Natur.
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