Kann FBI das iPhone entschlüsseln?

Am 3 Dezember 2015 in der Stadt San Bernardin, Kalifornien fand eine Schießerei statt, die zum Tod von 14 unschuldigen Menschen geführt hat. Es stellte sich heraus, dass die Angreifer Rizwan Syed Farook und seine Frau waren. Die Geschichte dieser Ereignisse dreht sich jedoch bis heute, weil der Angreifer in Besitz eines verschlüsselten iPhone 5C war, das nach dem FBI jetzt das wichtigste Puzzlestück im laufenden Verfahren darstellt.

Das Federal Bureau of Investigation (deutsch „Bundesamt für Ermittlung“) ist davon überzeugt, dass auf dem Smartphone des Angreifers sich sehr wichtige Daten befinden, die bei der Untersuchung hilfreich sein könnten. Agenten behaupten, dass Rizwan Syed Farook Kontakt mit anderen Terroristen per iPhone gehalten hat. Das Problem besteht jedoch in dem 4-stelligem Passwort mit dem das Gerät gesichert ist, das sie nicht in der Lage sind zu umgehen.

Das iPhone unmöglich zu knacken?

Die Hilflosigkeit des FBIs führte die Agentur direkt zu Apple mit einer Bitte der Schaffung eines so genannten Backdoor-Programms (in der Form einer neuen Version von iOS), was ihr ein Einbrachen in das Telefon des Angreifers ermöglichen wurde. Die Angelegenheit war jedoch kompliziert, weil die von Apple erforderlichen Änderungen in Form einer neuen Version von iOS nicht nur das Smartphone des Angreifers für das FBI offen stehen würde, sondern auch jedes aktualisiertes Apple-Gerät.

Was würde sich ändern?

    1. Die Möglichkeit einer elektronischen Passworteingebung zur Bildschirmsperre statt über das Touch-Feld.

  1. Entfernung der Sicherung in Form einer Gerätreinigung im Fall 10 falscher Passwortangabe-Versuche.

Die zweite Option ist ausschaltbar, aber im neuen iOS wurde sie vollständig verschwinden.

Das Schlussurteil?

Zunächst wies der Apple-Chef Tim Cook eine solche Eventualität kategorisch ab, aber das Gericht schrieb dem Unternehmen das Einfuhren einer modifizierten Version des iOS sowie ihre Installation auf dem Täter Handy vor. Apple hatte bis 22 Februar 2016 Zeit zur dieser Entscheidung Stellung zu nehmen. Gesetzlich ist Apple einem solchen Urteil gegenüber ratlos, deshalb hat sein CEO einen Brief an Apple-Kunden geschickt, in dem er die ganze Situation beschreibt und erklärt.

Wir können in ihm lesen, dass Apple über die Schießerei in San Bernardino schockiert ist und dass in dem Bezug auf diesen Vorfall das FBI den Konzern um Hilfe bei der Lösung von technologischen Problemen gebeten hat. Weil solche Terrorakte nachdrücklich verurteilt werden müssen hat der Hersteller natürlich so viel er konnte geholfen und Daten sowie seine Ingenieure dem FBI zur Verfügung gestellt. Die US-Regierung forderte jedoch die Crew von Tim Cook auf etwas zu machen, was sie nicht besaßen und das oben genannte Backdoor zu schaffen. Die Agentur schwor, dass sie eine solche Lösung nur in diesem konkreten Fall verwenden würde und ausschließlich auf dem iPhone 5C des Täters. Es gibt jedoch keine hundertprozentige Garantie, dass die so geschlafene Sicherheitslücke nicht aus der Kontrolle gerät.

Smartphones sind heute ein fester Bestandteil unseres Lebens. Wir speichern auf ihnen eine unvorstellbare Menge von privaten Daten, wie Gespräche, Fotos, Kontakte, Passwörter, unsere Bank- oder Gesundheitsdaten. All diese Dinge müssen vor Hackern und allen diejenigen, die sie stehlen und sie ohne unsere Zustimmung nutzen möchten, geschützt werden. Alle Unternehmen die Mobil- und Internetlösungen anbieten, stellen sich auf dem Kopf, um ihnen die bestmögliche Sicherheit zu implementieren, um ihre Nutzer zu schützen. Tim Cook schreibt auch, dass seit vielen Jahren das Unternehmen die Datenverschlüsselung nutzt um die Daten siner Kunden zu schützen, weil sie glaubt, dass dies der einzige Weg ist die Informationen zu sichern. Der Apple-Konzernchef fügt hinzu, dass der Inhalt der Firmengeräte eine Privatangelegenheit der Nutzer ist, und niemand hat etwas in ihren Innern zu suchen. Tim Cook wundert sich auch, dass das Gericht sein Urteil mit dem Gesetz Alle Writs Act von 1789 argumentiert!

Die Vereinigung von Apple und Google

Zur Verteidigung von Tim Cook, wie den gesamten Apple stand Jack Dorsey Twitter-CEO und Sundar Pichai Google-CEO auf. Der letzte spielt eine besonders wichtige Rolle, weil er für das ebenso beliebte Android-System verantwortlich ist, das weltweit Millionen von Anwendern nutzen. Pichai erwähnte, dass viele Unternehmen oft verschiedene Dienste und Daten Institutionen wie dem FBI auf Grund der gültigen Rechtsrundlagen bereitstellen. Allerdings, wenn das Gericht das hacken von Apple-Geräten seiner Benutzer anfordert, kann dies ihre Privatsphäre verletzen.

McAfee – Rettung für das FBI?

John McAfee ist der Schöpfer des beliebten Antivirusprogramms mit seinem Namen unterzeichnet. Er bot FBI kostenlose Hilfe bei der Entzifferung des Täter-iPhones 5C. Dank dessen wird Apple vielleicht keine Änderungen an den neuen iOS implementieren müssen. Er hat auch geschworen, dass wenn er keinen Erfolg erzieht, wird er in einem TV-Programm seinen eigenen Schuh essen. McAfee schreibt – bei allem Respekt für Tim Cook und Apple – er arbeitet mit den besten Hackern der Erde, die in dieser Welt Legenden sind. John erklärt auch, warum das FBI sie nicht in ihren Reihen hat. Er behauptet, dass das Federal Bureau of Investigation jemand mit tätowierten Gesicht oder einen großen, rosa Mohawk, jemanden der Tunnel in den Ohren trägt und es liebt, mit einem Hauch von Marihuana in seinem Mund zu arbeiten, als Mittarbeiter nicht haben möchte. Darüber hinaus ist es hoch unwahrscheinlich, dass solche Menschen für weniger als eine halbe Million Dollar pro Jahr arbeiten würden. Es stellt sich die Frage, ob das FBI ihre Dienste nutzen wird.

Dieser Fall zeigt jedoch, dass Apple-Geräte, aber wahrscheinlich auch anderer Marken wirklich gut geschützt werden und das umgehen von Passwörtern praktisch unmöglich ist – nicht nur für ernste Agenturen wie das FBI oder der CIA, selbst für die Hersteller des Geräts. Biegt sich Apple über der offiziellen Anordnung und entwickelt ein Betriebssystem, das sich theoretisch als Backdoor erweist? Oder findet der Besitzer des angebissenen Apfels eine andere Lösung?

Sandra Hahn
Das Schreiben von Texten ist meine größte Leidenschaft und gleichzeitig mein Beruf. Wenn ich schreibe, versuche ich, das Thema interessant zu gestalten, indem ich eine einfache Textsprache verwende. Privat liebe ich es zu tanzen und Menschen glücklich zu machen.
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