WIE ERKENNT MAN, DASS EIN KIND DROGEN NIMMT? KOMPENDIUM FÜR ELTERN

Drogen und Designerdrogen stellen eine Versuchung für junge Menschen dar. Die allgemeine Verfügbarkeit illegaler psychoaktiver Substanzen erleichtert es, dem Reiz zu unterliegen, die verbotene Frucht zu kosten. Die möglichen Folgen sind jedoch alles andere als reizvoll. Starke Sucht, kriminelles Verhalten, Zerstörung des Körpers – das ist nur ein Teil der Auswirkungen des Drogenkonsums. Wie kann man das verhindern?

Eine der Dimensionen der Drogenprävention bei Jugendlichen ist die Erziehung. Das Potenzial der elterlichen Einflusskraft ist sehr hoch. Wie kann man es erhöhen? Zunächst einmal durch Wissen. Was sollten Eltern über Drogen wissen?

KLASSIFIZIERUNG VON SUCHTSTOFFEN

Nach der Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden Suchtstoffe in Opiate, Barbiturate, Amphetamin und ihre Derivate, Kokain, Cannabis, Halluzinogene, Khat (in Polen selten) und Inhalate unterteilt.

    • Opiate führen schnell zu starker Abhängigkeit. Gemeint sind insbesondere Opium, Heroin, Morphium, Codein und Methadon. Der Verträglichkeit dieser Stoffe durch den Körper sind klare Grenzen gesetzt, sodass eine Überdosierung leicht möglich ist.
    • Barbiturate wurden früher häufig als Schlaf- und Betäubungsmittel verwendet. In Kombination mit Alkohol haben sie jedoch ein starkes Sucht- und Giftpotenzial.
    • <li

>Amphetamin oder Ecstasy sind Suchtstoffe mit sog. positiver Toleranz. Das bedeutet, dass der Einnehmende eine zyklische Erhöhung der Dosis benötigt, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Das Gleiche gilt für Kokain. </li

  • Cannabis wird auch als Hanf bezeichnet. Dieses Rauchmittel ist in Form von Marihuana (Hanfkraut) und Haschisch (Hanfharz) erhältlich. Die Einstellung zu dieser Art von Drogen hängt von der jeweiligen Gesellschaft ab. In den Niederlanden wurde Cannabis als sanfte Droge eingestuft, und ein erheblicher Teil der jungen Menschen hält ihn für ein relativ harmloses Genussmittel. Einige wissenschaftliche Kreise (z.B. die American Academy of General Practitioners) verweisen auch auf seine medizinischen Eigenschaften, insbesondere diejenigen, die die Behandlung von Multipler Sklerose, Krebs, Epilepsie, Sklerose und sogar Diabetes unterstützen. Laut Vertretern anderer Kreise, z.B. der American Medical Society, führt „das Gras“ in die Drogenabhängigkeit ein und kann das Interesse an „harten“ Drogen erhöhen.
  • Halluzinogene, wie Cannabis, verursachen keine körperliche Abhängigkeit, können aber psychische Abhängigkeit erzeugen. Dazu gehören LSD, Meskalin und Psilocybin.
  • Die Inhalate bilden eine Gruppe mannigfaltiger synthetischer Substanzen, die gezielt in der Industrie und in der Haushaltschemie eingesetzt werden. Ihre Anwender verwenden sie als Ersatz für andere Genussmittel, z.B. für das Riechen von Klebstoff. Die Nutzung basiert auf der Inhalation von Dämpfen, die sogar zu Sauerstoffmangel im Gehirn führen kann.

DEPRESSIONEN, UNRUHE ODER TRUGBILDER – WIE WIRKEN MEDIKAMENTE?

Opiate und Barbiturate sind Mittel gegen Depressionen. Sie verringern die körperliche und geistige Aktivität und hemmen die Erregbarkeit des zentralen Nervensystems. Kokain, Amphetamin und Koffein gehören zu den Stimulanzien – sie stimulieren die Aktivität des Körpers. Halluzinogene Substanzen wie LSD, Peyote und Mescalin verändern die Wahrnehmung und die Verarbeitung von Sinneseindrücken.

DESIGNERDROGEN STEHLEN LEBEN

Die Schlacht gegen Designerdrogen wurde gewonnen, aber wer gewinnt den Krieg? Die Statistiken der staatlichen Gesundheitsinspektion zeigen einen drastischen Anstieg der Anzahl der durchgeführten Kontrollen und der sichergestellten Produktverpackungen.

Die Designerdrogen sind aufgrund des Gehalts an verschiedenen psychoaktiven Substanzen gleichermaßen gefährlich für Gesundheit und Leben. Es ist nicht immer bekannt, was diese Stoffe sind und in welcher Konzentration sie vorkommen. Dies stellt ein ernsthaftes Problem bei der Beurteilung des Gesundheitszustandes und dem Ergreifen von Maßnahmen zur medizinischen Versorgung im Falle einer Überdosierung dar. Die allgemeine Verfügbarkeit dieser Art von Genussmitteln, die als Lebensmittel registriert sind, hat das Interesse junger Menschen geweckt. Im vergangenen Jahr war die Anzahl von Vergiftungen, die in Verdacht standen, mit der Einnahme von Designerdrogen in Verbindung zu stehen, in den Woiwodschaften Łódzkie, Lubuskie und Śląskie am höchsten.

WARUM NEHMEN JUNGE MENSCHEN DROGEN?

Die Studien des Zentralen Büros für gesellschaftliche Meinungsforschung (CBOS) zeigen, dass der Drogenkonsum bei Schülern derzeit abnimmt. Das Risiko des Drogenkonsums ist jedoch recht hoch, zumal bereits jeder dritte Schüler weiß, woher er sich psychoaktive Substanzen besorgen kann.

Die Jungen greifen häufiger nach Drogen als Mädchen. Noch im Jahr 2003 betraf das Problem insbesondere Schüler privater allgemeinbildender Schulen und technischer Fachschulen. Laut der Ergebnisse der sechs Jahre später durchgeführten Studie waren psychoaktive Substanzen bei den Schülern der Berufsschulen am beliebtesten.

Solchen Studien führen zu folgender Schlussfolgerung: Es gibt keine Regel dafür, wer dem Risiko für den Drogenkonsum am meisten ausgesetzt ist. Grundsätzlich haben weder Lernergebnisse noch materielle Bedingungen einen Einfluss darauf.

Welche Drogen wählen die Schüler? Meistens ist es Marihuana, seltener Amphetamin oder Ecstasy. Die Ursachen des Drogenkonsums sind unterschiedlich. Typisch sind vor allem Neugierde, Langeweile und die Lust am Experimentieren. Kinder wollen akzeptiert werden, und das Milieu kann Bedingungen schaffen, die dem Drogenkonsum förderlich sind (konformes Verhalten).

Von erheblicher Bedeutung ist das gesellschaftliche Umfeld. Die Flucht vor Problemen ist ein Grund, der es viel wahrscheinlicher macht, dass das Risiko einer Sucht und der Einnahme von Substanzen anderer Art steigt. Die häufigsten Probleme der Adoleszenz sind übermäßige Anforderungen der Eltern, Erwartungen der Schule, schwache Familienbande, Scheidung der Eltern, Einsamkeit, Ablehnung. Die Tatsache, Opfer von Gewalt und sexueller Belästigung zu sein, spielt auch eine Rolle. Den Kindern scheint es, dass alle ihre Probleme mit dem Drogenkonsum verschwinden werden. Dies lernen sie von niemand anders als von den Erwachsenen. Das hohe Maß an gesellschaftlicher Toleranz gegenüber dem massenhaften Einsatz von Medikamenten lässt bei Kindern die Ansicht entstehen, dass es für alles ein Heilmittel gibt. So wie man eine Tablette gegen Kopfschmerzen einnimmt, so könne man es doch auch mit Drogen versuchen, mit anderen Problemen fertig zu werden.

WARAN ERKENNT MAN, DASS EIN KIND DROGEN NIMMT?

Wie in jeder Situation, die eine Bedrohung für unsere Kinder darstellt, ist das Wichtigste das Interesse der Eltern. Aber nicht nur die Neugierde auf schulische Leistungen, sondern auch die Schaffung einer echten Beziehung zum Aufbau einer starken Bindung macht die Eltern zum vertrauenswürdigen Vertrauten der Probleme des Kindes.

Worauf sollte man besonders achten?

  • Geld und Wertsachen verschwinden aus dem Haushalt.
  • Das Verriegeln der Zimmertür mit einem Schlüssel, die Betonung der Bedürfnisse der Privatsphäre.
  • Man findet unter den Sachen des Kindes Glasröhrchen, angebrannte Reste von Alufolie, Tabletten, Pulverbeutel, Nadeln, Spritzen.

Das Stellen der Frage „Nimmst du Drogen?“ führt nicht immer zu einer ehrlichen Antwort. Vor einem ernsten Gespräch und dem Greifen nach diagnostischen Tests sollten Sie sicher sein, dass Ihre Verdächtigungen begründet sind. Vielleicht hat das Kind andere Probleme, es wurde z.B. zum Opfer von Gewalt in der Schule, wurde eingeschüchtert und dazu gezwungen, jemandem Geld zu übergeben? Dann können unsere Anschuldigungen zu Vorwürfen uns gegenüber führen, dass wir misstrauisch sind und unfähig, Signale zu lesen.

Um eine hundertprozentige Gewissheit zu haben, lohnt es sich, Drogentests zu benutzen. Sie sind leicht zugänglich, preiswert und effektiv. Drogentests erlauben es, Morphium und seine Derivate aufzuspüren – Heroin und Codin, Kokain und Cannabis.

MEIN KIND KIFFT – WAS NUN?

Einer der häufigsten Fehler der Eltern sind Vorwürfe und verbale Angriffe auf das Kind, das unter Drogeneinfluss steht. Impulshandlungen werden nicht die gewünschten Ergebnisse bringen, aber sie können das Problem verschärfen und das Kind dazu bringen, sich noch mehr von uns zu entfremden. Es ist wichtig, sich der Schwierigkeit der Situation bewusst zu sein, in der wir uns als Eltern und in der sich das Kind befindet.

Niemals sollen wir das Problem aus dem Bewusstsein verdrängen. Es ist auch nicht ratsam, Schuldgefühle zu entwickeln und das Kind um jeden Preis vor den negativen Folgen der Handlungen zu schützen, die es unter dem Einfluss von Rauschmitteln unternommen hat (z.B. durch Übernahme der Kosten für die Schulden des Kindes und durch das Entschuldigen seiner Abwesenheit in der Schule). Das Problem wird nicht von selbst lösen. Nur elterliche Entschlossenheit und Konsequenz im Handeln können da helfen. Begrenztes Vertrauen und die Unterstützung von Experten helfen dem Kind, mit der Sucht aufzuhören und wieder in den Alltag zurückzukehren.

Die Eltern sollen ihre Autorität nutzen. Entscheidend für den Aufbau einer guten Beziehung zum Kind ist die Vermittlung von Werten, die Erziehung, das Führen ehrlicher Gespräche und das Informieren über die Konsequenzen des Verhaltens. Dies ist auch dann sehr wichtig, wenn ein Kind bereits in die Welt der Drogen eingetreten ist. Nur Unterstützung und eine helfende Hand werden ihm helfen, dort herauszukommen.

Sandra Hahn
Das Schreiben von Texten ist meine größte Leidenschaft und gleichzeitig mein Beruf. Wenn ich schreibe, versuche ich, das Thema interessant zu gestalten, indem ich eine einfache Textsprache verwende. Privat liebe ich es zu tanzen und Menschen glücklich zu machen.
error: dieser Inhalt ist geschützt!!