Welchen Alkoholtester soll ich wählen?
Alkohol begleitet den Menschen seit tausenden von Jahren und ist bei vielen von uns alltäglich. Er ist eine Ergänzung vieler gesellschaftlicher Abende, wie z.B. romantische Abendessen oder Geburtstagsfeiern. Jedoch darf man nicht vergessen, dass selbst die kleinste Menge Alkohol ausreicht um unsere Wahrnehmung zu ändern, und wir dadurch ggf. nicht mehr in der Lage sind bestimmte Tätigkeiten ordnungsgemäß durchzuführen. Man darf nicht vergessen, dass Alkohol erhebliche Störungen im Bereich der Psychomotorik hervorruft, als auch die Reaktionszeit verlängert.
Im Falle bestimmter Tätigkeiten, wie z.B. beim führen eines Fahrzeugs, oder dem Nachgehen beruflicher Pflichten, hat des Gesetzesgeber Regulierungen auferlegt, welche in ihren Konsequenzen unangenehm für den Verbraucher sein können. Besonders gefährlich und verantwortungslos ist das führen von Kraftfahrzeugen unter Alkoholeinfluss. Kleinste Mengen reichen aus um die Fahrt, nicht nur für den Fahrer, sondern für alle beteiligten Verkehrsteilnehmer, unsicher zu machen. Aus diesen Gründen ist das prüfen der Alkoholkonzentration in unserem Körper von höchster Wichtigkeit. Es lohnt nach einem feucht-fröhlichem Abend prüfen zu können, ob man imstande ist den beruflichen Anforderungen nachzukommen, oder ob wir nach dem Gläschen Wein nicht doch lieber das Taxi rufen sollten. Dies ermöglichen uns Alkoholtester, welche einhergehend mit einem höheren Verantwortungsbewusstsein, sich immer größerer Beliebtheit in Privathaushalten und Betrieben erfreuen.
Wie misst ein Alkoholmessgerät den Alkoholgehalt im Körper?
- Ein Alkomat misst unmittelbar die Alkoholkonzentration in der Atemluft. –der sog. BrAC (eng. Breath Alcohol Concentration) Parameter, welcher am häufigsten in Milligramm pro Kubikdezimeter (mg/dm³) angegeben wird.
- Blutalkoholkonzentration BAC (eng. Blood Alcohol Concentration) – ist proportional zur Atemalkoholkonzentration und wird in Promille (‰) angegeben.
- Die Hilfseinheit Promille (‰) - findet in den üblichen Gesetzestexten Anwendung. In Deutschland wird vom Gesetzesgeber bei alkoholbedingten Ausfallerscheinungen ein Grenzwert von 0,3 ‰ angenommen, die allgemeine Promillegrenze liegt jedoch bei 0,5 ‰. Für Führerscheinneulinge während der Probezeit und für Jugendliche unter 21 Jahren gilt absolutes Alkoholverbot.
- Relative Fahruntüchtigkeit – liegt ab 0,3‰ vor.
- Umrechnungsfaktor in Deutschland – in der BRD wird ein Umrechnungsfaktor von 2,000 angewandt. Beispielrechnung: Wenn in der in der Atemluft eine Alkoholkonzentration von 0,3mg/dm gemessen wird, so beträgt laut Umrechnungsfaktor die Blutalkoholkonzentration 0,6‰.
Wichtiger Hinweis
Die Alkoholkonzentration im Blut hängt von vielen Faktoren ab, niemals darf man sich nach reinen Erfahrungswerten richten („Wenn ich letztens nach einem Bier 0,1‰ hatte, heißt das, dass ich noch ein Bier trinken kann und in einer Stunde fahrtüchtig bin.“).
Auf den Alkoholgehalt im Körper haben u.a. die folgenden Faktoren Einfluss:
- die Menge des konsumierten Alkohols,
- die verstrichene Zeit seit dem Alkoholgenuss,
- Nahrungsaufnahme vor, während und nach dem Alkoholkonsum (Essen verlangsamt die Absorption),
- Verzehr von Softdrinks, welche auf den Wasserhaushalt Einfluss nehmen,
- der allgemeine Gesundheitszustand des Körpers und der Stoffwechsel
- das Geschlecht,
- das Gewicht,
- u.a.
Die Auswahl des richtigen Alkoholtesters
Auf den Markt sind Modelle aller Preisklassen verfügbar, welche sich in der Art des verwendeten Sensors, der Messgenauigkeit, dem Messbereich, der Verarbeitung und den Zusatzfunktionen unterscheiden. Eine Schlüsselrolle spielt die Sensorart als auch dessen Verarbeitungsqualität. Die in Alkoholmessgeräten verwendeten Sensoren unterscheiden sich in ihrer physikalischen Funktionsweise, es wird üblicherweise in drei Sensorarten unterschieden (Tabelle unten).
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Halbleitersensoren
Auf der erhitzten Elektrodenoberfläche des Halbleitersensors oxidieren gasförmige Alkoholmoleküle was eine zur Atemalkoholkonzentration proportionale Änderung der elektrischen Leitfähigkeit des Halbleiterelements verursacht. Der Nachteil dieser Methode besteht darin, dass der elektrische Leitwiderstand auch von Kohlenmonoxid (bei Rauchern), Aceton (bei Menschen mit Diabetes), Ammoniak (bei Menschen mit Stoffwechselerkrankungen) und anderen Stoffen beeinflusst wird, weswegen die Messergebnisse nicht den tatsächlichen Alkoholgehalt widerspiegeln müssen. Dies ist der gebräuchlichste, einfachste und günstigste in simplen Alkomaten verwendete Sensortyp welcher ein gutes Preisleistungsverhältnis aufweist.
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Elektrochemische Sensoren
Der in der Atemluft enthaltene Alkohol reagiert mit einer z.B. mit Kaliumdichromat oder Kaliumpermanganat überzogenen Elektrodenoberfläche. Als Resultat der Alkoholoxidation entsteht Essigsäure, welche einen Elektronenfluss mit einer zur Alkoholkonzentration proportionalen Stromstärke freisetzt. Elektrochemische Sensoren werden in höherwertigen Alkoholtestern für den Privat- als auch den Dienstbereich (z.B. Polizei), eingesetzt. Der Vorteil von Geräten dieser Klasse ist die hohe Selektivität im Vergleich zu Alkoholmolekülen und der geringe Einfluss anderer Substanzen auf das Messergebnis.
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Spektroskopische Sensoren
Spektroskopische Sensoren gehören zur fortschrittlichsten Sensorart zur Atemalkoholbestimmung im menschlichen Organismus. Gemessen wird die Absorption der elektromagnetischen Strahlung im IR-Spektrum, welche spezifisch für jede Substanz, wie z.B. dem Ethanol, ist. Diese Art von Alkoholtestern findet nur in stationären Geräten, für die Bedürfnisse der Staatsanwaltschaft und des Gerichtswesens, Verwendung.
Beim Kauf eines Alkoholmessgerätes sollte man sich überlegen welchem Ziel er dienen sollte und auf welche Art er benutzt werden soll. Wenn er nur als Partygimmick dienen soll, dann reicht das DA-3000 Standardmodell völlig aus. Wenn das Messergebnis jedoch dafür entscheidend ist ob wir uns hinters Steuer setzen, wird ein Gerät mit größerer Präzision und Wiederholbarkeit der Ergebnisse benötigt. Für sporadische Messungen wird der AL-7000, mit automatischer Sensorprüffunktion und Kalibrierungserinnerung, eine gute Lösung darstellen. Die Durchführung einer größeren Anzahl von präzisen Messungen setzt einen elektrochemischen Sensor voraus. Erwähnenswert ist das Modell DA-7100, welcher hohe Genauigkeit und eine lange Lebensdauer aufweist – der Produzent empfiehlt hier eine Kalibrierung nur halb so oft wie bei schwächeren Modellen, was die Betriebskosten geringer ausfallen lässt. Dieses Modell wird hervorragend seinen Mann für alle Kraftfahrer ,als auch bei sporadischen Arbeitnehmerkontrollen, stehen, da der Sensorverschleiß laufend angezeigt wird. Eine gänzlich andere Herangehensweise bietet Lion Alcoblow. Dieses Spezialgerät zur Massenkontrolle, z.B. in einem großen Betrieb oder während Massenveranstaltungen. Das Gerät funktioniert ohne Mundstücke, und erzeugt somit keine Zusatzkosten. Dieser Alkoholtester gibt keine genaue Alkoholkonzentration, zeigt jedoch innerhalb kürzester Zeit ob die getestete Person keinen, wenig, oder viel Alkohol getrunken hat an.
ACHTUNG!
Das Beachten aller Gebrauchshinweise des Alkoholtesters garantiert eine lange Lebensdauer und eine im Bereich des Alkoholtesters liegende Messgenauigkeit.
Beim benutzen eines Alkoholtesters gibt einige Regeln an die man sich halten sollte um eine maximal lange Lebensdauer als auch exakte Ergebnisse zu erhalten.
- Alle Alkoholprüfgeräte benötigen in bestimmten Zeitabständen eine Kalibrierung, d.h. eine Neueinstellung der herstellerbedingten Normalwerte (laut vorgegebener Anzahl von Testdurchläufen, i.e. 200 Messungen, und mindestens einmal alle sechs Monate bei Halbleitersensoren, und 500 Messungen bzw. mindestens einmal Alle 12 Monate bei elektrochemischen Sensoren).
- Das Auslassen einer Kalibrierung kann zu einem Sensordefekt führen, was die Notwendigkeit eines Austausches des gesamten Sensors mit sich führen kann.
- Es sollten nie Messungen direkt nach dem Alkoholkonsum durchgeführt werden. Unabhängig von der konsumierten Menge sollte man vor der Messung mindestens 20 Minuten abwarten, denn der sich in den Schleimhäuten befindliche Restalkohol kann zum Überschreiten des Messbereichs, und somit zu einer irreparablen Beschädigung des Sensors führen.
- Es sollte vermieden werden andere gasartige Substanzen in das Gerät einzuführenZigarettenrauch – auch dieses können den Alkoholtester beschädigen, deswegen sollte man nach dem Rauchen ebenfalls einige Minuten abwarten (besonders bei Geräten mit Halbleitersensoren) bevor man eine Messung durchführt.
- Ein Ausspülen des Mund- / Rachenraums mit sauberem Wasser wird vor jeder Benutzung empfohlen.
- Jede Messung führt zum Sensorverschleiß – vermeide unnötige Tests.
- Bewahre den Alkoholtester nicht zusammen alkoholhaltigen Produkten auf.
- Bewahre das Gerät nie bei Frost im Auto auf – Messungen sollten bei Zimmertemperatur durchgeführt werden.
- Der Batteriestand ist stets zu prüfen es sollten auch nur hochwertige Markenbatterien verwendet werden; beim Austausch müssen alle Batterien gleichzeitig gewechselt werden.
- Wichtige Gebrauchshinweise
- Jeder Alkoholtester ist nur ein Messinstrument und jedes Ergebnis ist mit einem Messfehler belastet.
- Führe immer eine Messreihe von drei Tests im Abstand von 15 Minuten durch, dies erlaubt es festzustellen ob der Alkoholpegel eine steigende oder fallende Tendenz hat.
- Ein genaues Messergebnis garantieren nur attestierte und von einer dazu bevollmächtigten Institution geeichten Alkoholtester. Solch ein Gerät muss regelmäßig geprüft und kalibriert werden.
- Nach dem Genuss alkoholhaltiger Getränke sollte man niemals das Messergebnis als bindend, zur Autofahrt berechtigend, betrachten, besonders wenn das Ergebnis einen Grenzwert darstellt.
- Der Produzent, der Vertreiber und der Verkäufer haften nicht für das Messergebnis.