Molotowcocktail – wirksame Brandgranate in den Händen von Partisanen

Mann wirftt eine entzündete Brandflasche

Ratgeber: Wie wird ein Molotowcocktail gemacht? Brandgranate in den Händen von Partisanen

Wonach riechen Revolution, Mut und Entschlossenheit? Nach einem Molotowcocktail!
Ein Symbol der Partisanen. Obwohl es sich nur um eine primitive Form der Brandgranate handelt, bewährt er sich hervorragend gegen gepanzerte Truppen und seine größte Stärke liegt in einfacher Herstellung. Sie war eine Waffe des Warschauer Aufstands und der Demonstranten gegen Lukaschenko in Weißrussland sowie wird heute von der ukrainischen Miliz im Kampf gegen die russischen Aggressoren eingesetzt. Wie stellt man einen Molotowcocktail her?

Wer hat die Brandflasche erfunden?

Der Originalname der Brandflasche – Molotowcocktail – lässt auf einen russischen Ursprung schließen, tatsächlich wurde sie aber von den Finnen erfunden, die sich zwischen 1939 und 1940 (dem sogenannten Winterkrieg) in einem bewaffneten Konflikt mit der Sowjetunion befanden.

Damals behauptete die stalinistische Propaganda, die sowjetischen Bomber hätten über Finnland lediglich humanitäre Hilfe in Form von Lebensmitteltransporten geleistet. In der Tat transportierten die Flugzeuge Streubomben, die von den Finnen nach Außenminister Wjatscheslaw Molotow „Molotow-Brotkörbe“ genannt wurden. Der berühmte Cocktail sollte also ein „Knallbonbon für Lebensmittel von den Sowjets“ sein.

Einer zweiten Theorie zur Folge bezieht sich der Name auf die Hochmut und Selbstüberschätzung des sowjetischen Außenministers in Bezug auf die Fähigkeiten der Roten Armee. Molotow soll lautstark verkündet haben, Stalins Geburtstag bald am 18. Dezember mit einem Cocktail in Helsinki zu feiern (während der Winterkrieg am 30. November begann). Nach der Niederlage, zu der unter anderem die Zerstörung sowjetischer Panzer ausgerechnet mit Brandflaschen beitrug, wurde der Name „Molotow-Cocktails“ ins Lächerliche gezogen.

Molotowcocktail - woraus besteht er? Rezept

Eine Glasflasche, vorzugsweise eine Bier- oder Wodkaflasche, eine brennbare Flüssigkeit und ein Stück Lappen sowie Styropor-Körnchen zur besseren Haftung. Diese einfache Konstruktion macht eine zuverlässige Brandgranate, die auch im 21. Jahrhundert noch Angst und Schrecken verbreitet, aus. Sie kann von jedem selbst angefertigt werden und zwar zu Hause.

Woraus besteht eine Brandflasche?

Wie macht man einen Molotowcocktail?

  1. Gießen Sie eine brennbare Flüssigkeit in die Flasche hinein: hochprozentigen Alkohol, Benzin (brennt länger, wenn es mit Teer gemischt wird), Paraffin. Sie sollte ⅔ des Gefäßes oder zumindest die Hälfte davon füllen.
  2. Stecken Sie einen Teil des Dochts (ein Stück Stoff, vorzugsweise aus Naturfasern) so in den Flaschenhals, dass er die Flüssigkeit aufsaugt, aber die Flüssigkeit nicht auslaufen kann. Die verbleibende Lunte sollte nicht mehr als 5 cm herausragen.

3.Wickeln Sie den Deckel der Flasche mit einem Tuch um und sichern Sie ihn ab (z. B. mit Klebeband, um sich selbst beim Werfen nicht zu verbrennen.)

4. Zünden Sie den Docht vor dem eigentlichen Wurf an.

Normalerweise werden Brandflaschen mit Hand geworfen. Seltener sind Federkatapulten, mit denen sie weiter entfernte Ziele treffen können, im Einsatz.

Beim Aufprall auf das Ziel zerbricht die Brandflasche, wodurch die Flüssigkeit in direkten Kontakt mit dem Anzünder kommt und einen Feuer auslöst. Manchmal werden der Flüssigkeit neben dem Styropor auch gezielt Reinigungsmittel, Motoröl, oder Gummikleber zugesetzt, damit die Mischung noch besser am Ziel haftet und dazu einen dichten giftigen Rauch freisetzt.

"In Ermangelung von Panzerabwehrmunition sollte sich die Zivilbevölkerung für den Kampf gegen Panzer zuverlässige selbstzündende Flaschen zulegen, mit denen sich ein feindlicher Panzer leicht und sicher lahmlegen lässt. Dazu nimmt man am besten eine dünnwandige Halbliterflasche - aus Wodka oder Essig - und füllt sie zu 2/3 mit einem beliebigen brennbaren Gemisch (Benzin, Paraffin, Öl, vergällter Alkohol, Benzol, Aceton in beliebigem Verhältnis). Geben Sie vorsichtig Schwefelsäure in die Flasche. Die so gefüllte Flasche sollte fest verkorkt und mit Lack, Pech, Kerze vor dem Eindringen geschützt werden. Stellen Sie dann eine Mischung aus Calichloricum (in der Apotheke, Drogerie oder Seifenhandlung erhältlich) und Puderzucker her (etwa zwei Drittel bis ein Drittel). Streichen Sie einen gehäuften Esslöffel dieses Pulvers auf ein festes, nicht nässendes Papier (Natron, Pergamentpapier) von 40 cm mal 40 cm Größe.

Wenn dieses Pulver nicht hergestellt werden kann, verwenden Sie einfach Chlorat. Machen Sie daraus einen versiegelten Beutel und kleben oder binden Sie ihn fest an den Flaschenhals.Wickeln Sie die Flasche mit einer Schnur mit Schlaufe um, wobei zu achten ist, dass die Schlaufe die Wurfweite um 10 m erhöht, was auf Kosten der Genauigkeit geht. Die Flaschen sollten möglichst nicht einzeln, sondern in Kisten gelagert werden, am besten in 25er Flaschenkisten , da sie sehr stoßempfindlich sind. Ein versehentliches Verschütten der Flüssigkeit auf den Papier selbst, geschweige denn mit Pulver, führt zu einer sofortigen Explosion. Das einfache Werfen einer Flasche auf einen Panzer oder auf Kopfsteinpflaster inmitten marschierender Infanterie führt zu einem ähnlichen Ergebnis wie eine Handgranate - Hinweis veröffentlicht in der geheimen Wochenzeitschrift des warschauer Aufstands "Biuletyn informacyjny:, 1944.”

Wirksamkeit des Molotowcocktails. Heutige Verwendung

Molotovcocktails mit ukrainischer Flage im Hintergrund

Der erste dokumentierte Einsatz von Molotow-Cocktails erfolgte während des Spanischen Bürgerkriegs (1936). Aufgrund der einfachen Herstellung und leichter Verfügbarkeit von Materialien sind sie jedoch nach wie vor bei Randalierern, Kriminellen, Terroristen und Fußball-Ultras sehr beliebt. Sie sind nicht nur ein wirksames Mittel, um Angst zu verbreiten, sondern stellen auch eine ernsthafte Bedrohung für die Menschen in ihrer Umgebung dar (der Werfer eingeschlossen).

Beispiele für Ereignisse des 21. Jahrhunderts, bei denen Molotowcocktails Schlagzeilen gemacht haben.

“Bloody Sunday” (Nordirlandkonflikt),

Anti-Lukaschenko-Proteste in Belarus (Zusammenstöße mit OMON-Kräften),

Revolution der Würde (Euromaidan) in der Ukraine (2014),

Freiheitsdemos in Hongkong im Jahr 2019.

Auch zu Beginn des 2022, als die Ukrainer zu den Waffen griffen, um ihr Land zu verteidigen, wurde der Molotowcocktail zu einer ihrer liebsten Waffen. Das Verteidigungsministerium forderte die Zivilisten auf, ihn selbst herzustellen, und das Fernsehen verbreitete das Rezept. Zu den Zutaten gehörte auch das bereits erwähnte Styropor, das als Viskositätsmittel wirkt und die Haftung der brennenden Substanz auf dem Ziel erhöht.

Daraufhin stellte die Lemberger Brauerei „Pravda“ die Produktion von handwerklich hergestelltem Bier ein, um leere Flaschen in den besetzten Gebieten des Landes zu verteilen. Das Spezialgetränk erhielt sogar ein eigenes Etikett. Es lautet „Putin ist ein Idiot“.

Und das ist nicht der einzige Fall. Andernorts haben junge Ukrainer ein ehemaliges Industriegebiet, der vor dem Krieg als Kreativzentrum und Rave-Space diente, genutzt, um eine improvisierte Molotow-Fabrik zu bauen.

Molotowcocktail - FAQ

Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen!


Wer hat den Namen Molotowcocktail erfunden?

Die Finnen sind für die Erfindung des Namens „Molotow-Cocktail“ verantwortlich, und zwar die Soldaten, die sich damit im Winterkrieg gegen die sowjetische Armee behaupteten. Er bezieht sich auf die Figur des Wjatscheslaw Molotow, des damaligen Außenministers der UdSSR.

Woraus besteht ein Molotowcocktail?

Ein Molotow-Cocktail ist eine behelfsmäßige, handgehaltene Brandgranate, die aus einer Glasflasche, einer brennbaren Flüssigkeit und Material besteht.

Wie viel wiegt ein Molotowcocktail?

Das Gewicht eines Molotowcocktails hängt von der Größe der Flasche, der Menge und Art des verwendeten Materials und der Menge der Brennflüssigkeit ab. Es reicht von einigen hundert Gramm bis zu mehreren Kilogramm.


Wofür wird Styropor bei Molotowcocktails gebraucht?

Styropor, das einem Molotowcocktail zugesetzt wird, löst sich in der brennbaren Flüssigkeit auf. Es ist eine viskose Substanzl, genau wie Butter, Vaseline, Teer oder Lösungsmittel. Es verlängert die Verbrennung und erhöht die Haftung der Waffe auf dem Ziel, was ihre Wirksamkeit erhöht.

Kann ein Molotowcocktail einen Panzer zerstören?

Ein Molotowcocktail allein kann einen Panzer oder ein gepanzertes Fahrzeug nicht zerstören.




Sabina
Ich bin absolvierte Germanistin mit der Leidenschaft zu technischen Neuigkeiten, die gerne ihre Gedanken auf das Papier bringt. In meiner Freizeit gebe ich mich meinen vielen Hobbys hin und zwar Tanzen, Reisen, Schwimmen und Fitness.
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